St. Nicolai | Tornitz

Von Dguendel - Eigenes Werk, CC BY 3.0, Link
St. Nicolai | Tornitz

Die St. Nicolaikirche in Tornitz ist die älteste Kirche im Elbe-Saale-Winkel. Ihr Ursprung geht bis in die Zeit der Romanik zurück. Ältester Teil ist der Turm mit seinem Satteldach, auch Klumpturm genannt. In ihm sehen wir die für diese Zeit typischen Merkmale, wie die dicken Mauern aus Bruchstein, die kleinen schmalen Fenster und das Satteldach.



Adressdaten


Beschreibung


Das Kirchenschiff war ursprünglich in gleicher Breite als einfaches Langhaus angebaut. Später wurde das Kirchenschiff seitlich erweitert, so dass der Turm nun nicht mehr in der Mitte der Gebäudeachse steht.

Die Fenster befinden sich ausschließlich an der Südseite und am Ostgiebel. Von außen ist andeutungsweise der zugemauerte ehemalige Eingang an der Südseite sichtbar. Heute gelangt man durch einen kleinen Anbau aus rotem Backstein an der Westseite in das Kircheninnere.

Im Laufe der vielen Jahre wurden mehrfach Veränderungen in dem Kirchenschiff vorgenommen. In mehreren Etagen baute man rechts und links bis hin zum Altar Emporen ein. In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts mussten sie wegen Baufälligkeit wieder abgerissen werden.

Der Altar befindet sich im Gegensatz zu allen übrigen Kirchen seit diesem Umbau an der Nordseite. Altartisch mit Holzkreuz, Taufstein und Rednerpult stammen aus diesen Jahren. An den alten Altar erinnert nur noch das neugotische Altarbild an der Ostseite. Die alten Kirchenbänke wurden so eingebaut, dass die Gottesdienstbesucher wieder auf der Altar schauen.

Die ehemalige Orgelempore ist durch eine Fensterwand vom übrigen Raum getrennt. Steigt man auf die Empore hinauf, wird die alte Holzbalkendecke mit der teilweise noch erhaltenen Malerei sichtbar. Die Orgel wurde von der Fa. Rühlmann aus Zörbig erbaut. Ihr Zustand ist so schlecht, dass sie nicht mehr gespielt werden kann.

Hinter dem Instrument führt ein Gang zum Turm . Hier befinden sich die Turmuhr und die einzige von Kriegsanleihen verschont gebliebene Glocke. Zwei Grabsteine aus der Barockzeit erinnern noch heute daran, dass sich früher um die Kirche ein Friedhof befand.