Ev. Kirche | Meisdorf

Die Asseburger Patronatskirche zu Meisdorf



Adressdaten


Beschreibung


Die Gründung der Asseburger Patronatskirche zu Meisdorf wird im 14.Jh. vermutet. Im Ursprung soll sie ein Profanbau im Zusammenhang mit der Wehranlage des Dorfes gewesen sein. Dabei dürfte es sich lediglich um einen Wehrturm gehandelt haben. Ein Sakramentenschrein mit der Jahreszahl 1494 bestätigt einen frühen Umbau zur Kirche. Nach dem Ende des 30jährigen Krieges war das Gebäude in einem schlimmen Zustand. Der damalige Patronatsherr Bernhard I. von der Asseburg beschloss deswegen eine Renovierung und Umgestaltung. Eine barocke Kirche dürfte dabei das Ziel gewesen sein. 1686 war dieser Umbau vollendet, wie eine Tafel mit einem Spruch über dem Eingangsportal belegt:

Gott - Vater

Gott - Sohn

Gott - Heiliger Geist

in Meisdorf zu wohnen

stets Feste verheißt

Im Inneren befand sich eine flache Decke und hufeisenförmige Emporen. Erst im Jahr 1756 baute man die Wölbung des Kirchenhimmels. Die untere Empore schmücken eine Vielzahl von Bildern, die aus dem Leben Jesu erzählen. Auf der oberen Empore befindet sich die erst im 19.Jh. eingebaute mechanische Luftkegelorgel. Im großzügig gehaltenen Chorraum befindet sich der reich verzierte barocke Altar von 1701/02. Seitlich versetzt, im Übergang zum Kirchenschiff steht die Kanzel aus dem 18.Jh. Ein besonderes Ausstattungsstück ist die Predigtuhr. Hinter der Kanzel erkennt man eine gotische Türöffnung, die ursprünglich zur Sakristei führte. An der Nordwand des Chores wurde eine Patronatsloge für die Grafen von der Asseburg eingerichtet. Ihre Wände sind mit Bildern verziert, die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament darstellen und von einem niederländischen Maler geschaffen wurden. Unter der Grafenloge befand sich die Gruftanlage der Familie. Die Fenster der Kirche wurden Ende des 19.Jh. eingefügt. Jüngsten Ursprungs sind die drei Kirchenglocken, die 1917 in Lauchhammer gegossen wurden.